3. Klimafreundliche und krisensichere Energieversorgung

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Die Energieversorgung muss gleichzeitig krisensicher und klimafreundlich sein. Der Ukrainekrieg und seine Folgen hat uns klar vor Augen geführt, wie gefährlich die Abhängigkeit bei Energieversorgung von autokratischen Staaten ist. Es wurde glaube ich jetzt jedem deutlich, wie schnell das verheerende Folgen für unser Land haben kann.

Zwar hat die Bundesregierung durch ihre Entlastungspakete 1-3 ein riesiges Paket für die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und auch Unternehmen von explodierenden Energiepreisen geschaffen, es muss aber noch entschieden die Unabhängigkeit bei der Energieversorgung vorangetrieben werden. Hier braucht es dringend geeignete Maßnahmen.

Man muss sich vor Augen halten, dass Deutschland bisher 70 % seines Energiebedarfs durch Importe deckt und rund 40 % davon kamen bisher aus Russland. Nachdem aus Russland nichts mehr kommt, beziehen wir Erdgas derzeit aus den Niederlanden, Norwegen und ein wenig aus Aserbaidschan und Algerien und Flüssiggas aus den USA. Ersetzen können diese Bezugsquellen das russische Gas jedoch nicht und schon gar nicht auf Dauer.

Auch der Weiterbetrieb von Atom- und Kohlekraftwerken ist keine Dauerlösung. Wie zuverlässig Atomkraftwerke im Sommer funktionieren, sieht man in Frankreich, von dem Problem der Endlagerung des Atommülls, für die es immer noch keine Lösung gibt, ganz abgesehen.

Bei den Kohlekraftwerken hat man versäumt, die Technologie der CO2 Abscheidung weiterzuverfolgen, weil ja das Gas aus Russland so billig war. Also bleibt es dabei, dass Kohlekraftwerke absolute Klimakiller sind und daher ist die Verstromung von Kohle nicht zukunftsfähig.

Es bleibt somit nur der Ausbau erneuerbarer Energien, vor allem Wind- und Sonnenenergie aber auch Biomasse und Geothermie. Hier braucht es neben einer besseren Förderung aber auch Abbau von bürokratischen Hindernissen, insbesondere Vereinfachung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, und finanzielle Anreize.

Dazu müssen aber unbedingt Sparmaßnahmen kommen. Haushalte und Industrie müssen mindestens 20 % Energie einsparen und zwar nicht durch weniger Duschen und Baden oder Frieren im Winter, sondern durch Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude und der Produktion. Dafür gibt es heute schon Beratungsstellen, z. B. die Energieagentur Oberfranken. Diese Beratung wird sogar gefördert und muss in Zukunft auch noch besser gefördert und ausgebaut werden. Energie, die eingespart wird, braucht nicht produziert werden. Die Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz muss genauso gefördert werden, wie der Ausbau erneuerbarer Energien.